Krieg in Europa – werfen wir unsere Werte über Board?
Krieg. Es herrscht Krieg in Europa. Kein „Kalter Krieg“ sondern ein sehr realer Krieg, in dem eine Macht eine andere versucht einzunehmen. Eine derartige Willkür und Machtdemonstration macht mich sprachlos und traurig auch hilflos. Was mich gar nicht bewegt ist Wut. Jedoch erlebe ich genau das gerade in der Welt. Ich bin nicht wütend auf Putin, ich bin traurig und bestürzt. Ich halte sein Handeln für uneingeschränkt falsch.
Nur ist es wirklich Putin alleine? Revolutionen gehen vom Volk aus und alleine das Volk hat die Macht die Regierenden abzusetzen. Und haben wir alle diesen Schritt nicht eigentlich alle schon lange befürchtet, jedoch den Kopf in den Sand gesteckt? Ich weiß es nicht. Jedoch sollten wir uns doch an den Satz halten „Wer unter Euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“ – ist das nicht auch ein christliches Zitat?
Putin ist auch für mich fehlgeleitet. Nur was tun wir jetzt? Wie stehen wir der Ukraine bei und erhalten uns unsere christlichen Werte? Wie schützen wir uns? Und wie kommen wir aus der Situation wieder raus?
Ist Aufrüstung die Lösung?
Wir haben uns so viele Jahre Abrüstung auf die Fahne geschrieben und nun wird innerhalb weniger Tage ein unfassbar hohes Budget freigegeben für unsere Aufrüstung. Ich erlebe Menschen, die mir sagen „hoffentlich erschießt IHN jemand“. Ich höre die verschiedensten Theorien, warum Putin das tut, was Putin wohl erreichen will, was Putin als nächstes macht. Und das wirft bei mir viele Fragen auf. Im Vordergrund tatsächlich die eine: Welche Werte haben wir wirklich?
Welche Werte haben wir?
Welche Werte haben wir tatsächlich? Sind unter den christlichen Werten nicht eigentlich Nächstenliebe und Pazifismus? Haben wir uns etwas vorgemacht? Wie weit sind diese Werte wirklich bei uns verankert? Und was ist im Rahmen dieser Werte richtig oder falsch? Sind diese Werte zu erhalten, bei dem, was gerade passiert?
Ist uns der Change nicht gelungen?
Wir haben in den letzten Jahrzehnten für Frieden gekämpft. Nicht immer friedvoll und nicht immer für alle, dennoch haben wir dafür gekämpft und daran gearbeitet, dass wir in unserer Weltgesellschaft eine Veränderung erzielen. Mit Erfolg! Auch wenn Russland gerade einen Angriffskrieg gestartet hat, sollten wir nicht vergessen, dass sich in den letzten 60 Jahren die Fläche auf der Welt, auf der Frieden herrscht, signifikant erweitert hat.
Die Anzahl der Flüchtenden und Hungernden ist rapide gesunken. OK, es gibt immer wieder Rückschläge, dennoch ist auch trotz Corona eine Veränderung zu sehen. Daran sollten wir denken, wenn wir jetzt Entscheidungen treffen über Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine und zur Sicherung des Friedens. Ich sehe den Change, der uns gelungen ist. Und daran glaube ich.
Change erzeugt Widerstand
Change bringt immer wieder auch Rückschläge mit sich. Und das veraltete Menschenbild und auch dieser kompromisslose Wunsch nach Macht, was Putin anscheinend antreibt, wird es in der neuen Generation nicht mehr geben. Change erzeugt Widerstand und diesen sehen wir gerade massiv von Putin. Seine Zeit ist um. Die Zeit aller Despoten nähert sich dem Ende und die freie Welt steht auf und akzeptiert dieses Verhalten nicht mehr.
Um den Change weiter voranzutreiben, ist es wichtig, dass wir dafür einstehen und ggf. auch zu alten Methoden greifen, um dem Widerstand Einhalt zu geben. Und an dieser Stelle gilt es, Putin aufzuhalten. Wir müssen aufstehen und das deutlich machen. Wir stehen an der Seite der Ukraine, die ein Recht auf Freiheit und Souveränität hat. Wir unterstützen die Opfer und hoffentlich erinnern wir uns alle an unsere Werte.
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