Der Generationenwandel, die Digitalisierung, der demographische Wandel und die Globalisierung sind Herausforderungen in dieser Zeit, die nicht nur auf Unternehmen Auswirkungen haben, sondern auch auf die Gesellschaft. Es ist ein Wandel auch in der Gesellschaft erfolgt und die Politik, die vorwiegend noch aus alten Gedankenmustern geprägt wird, hängt hier massiv hinterher. Der Anstieg der Nichtwähler ist eigentlich ein deutliches Zeichen dafür. Jedoch wird dies leider immer noch anders interpretiert.
Bereits in den 90er Jahren begann eine Entfernung der politischen Sicht auf die Arbeitswelt und einem Teil der realen Arbeitswelt. Das Arbeitszeitgesetz, das 1994 in Kraft getreten ist, war eine Weiterentwicklung des Wunsches nach Freiheit und Reduktion der Ausbeutung der Arbeitnehmer. Jedoch startete in den 90er Jahren auch die Globalisierung und Digitalisierung. Viele der Arbeitnehmer wollten unbedingt ein Teil davon sein.
Wunsch nach Teilhabe
Ich hatte das Glück, in einem internationalen Unternehmen meine Chance zur eigenen Entwicklung zu bekommen. Meine Kollegen und ich haben uns in dieser Zeit nicht von Arbeitszeiten und der Einhaltung des Arbeitsrechts treiben lassen, sondern von dem Wunsch dabei zu sein, dazuzulernen und den Fortschritt voran zu treiben. Unser Arbeitgeber hat sich um uns gekümmert und uns gut für unseren Einsatz bezahlt. Der größte Vorteil in den neuen Branchen waren jedoch die Weiterentwicklungsmöglichkeiten, die wir erhalten haben.
Es war nicht wichtig, welchen Titel wir hatten und welchen gesellschaftlichen Status, wichtig war unser Einsatz fürs Unternehmen und unsere eigene Weiterentwicklung. An den Universitäten wurden die Themen, die in unserer Branche wichtig waren, noch gar nicht gelehrt, so dass wir auch ohne Studium herausragende Möglichkeiten hatten. Es war dort bereits eine Teilung der Gesellschaft zu spüren.
Vertreten wurde ich in meinem ganzen Leben noch nicht von einer einzigen Partei. Welche Partei traut sich denn heute für Themen zu stehen wie, Wohlstand für alle, ein Leben ohne Kinder ist ok, Arbeiten darf und sollte Spaß machen und Arbeitnehmer dürfen selbstverantwortlich entscheiden, wie lange, wo und wie sie arbeiten wollen?