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Konferenzraum mit Tisch und Stühlen
16.12.2020

Beratung in Zeiten von Corona

Die Frage „Wie ist es eigentlich mit Beratung in Zeiten von Corona?“ bekomme ich immer mal wieder gestellt und sie ist nicht einfach zu beantworten. Wir können an dieser Stelle sagen: „es kommt darauf an“. Die Beratungsbranche war mit Ausbruch des Virus direkt betroffen und nur diejenigen, die ihre Tätigkeiten virtuell durchführen konnten, wurden weiter beschäftigt, so lange die Kunden das jeweilige Projekt noch laufen ließen. Es galt jedoch für Berater und alle anderen externen Dienstleister Mitte März ein klares Gebot, die Unternehmen der Kunden zu verlassen. Es wurden keine Externen mehr zugelassen.

Externe im Unternehmen – nur unter gewissen Umständen

Externe waren nicht gern gesehen und sind es noch immer nicht. Jedoch gibt es Umstände, die eine Präsenz erfordern, bzw. wo diese gewünscht ist. Eine direkte Arbeit zu konkreten Themen ist in einem gemeinsamen Raum einfacher und auch effizienter, da mehrere Tools nutzbar sind und die Teilnehmer sich im Ganzen sehen und auch das Socializing möglich ist.

Beratung ist mittlerweile eine bewusste Entscheidung auf beiden Seiten

Beratende sind heute mehr als sonst auch schon gefordert, selbst zu entscheiden, wo ihre Grenzen sind und zu was sie bereit sind. Die Kunden tun dies bereits. Jedes Unternehmen hat individuelle Regeln aufgestellt für die Zusammenarbeit mit Externen. Eins ist allen gemeinsam: Abstand ist geboten und persönliche Begegnungen werden auf ein Minimum reduziert.

Und auch auf Beratungsseite ist der Umgang sehr heterogen, je nach eigenem, persönlichem Umgang mit Corona. Einige sind komplett auf virtuelle Beratung umgestiegen, andere agieren fast wieder so wie vor dem Virus. Jeder agiert auch so, wie es der eigene Beratungsschwerpunkt zulässt.

Operative Beratung auf Arbeitsebene gibt es nicht mehr

Jedoch sind eben auch bestimmte Beratungsschwerpunkte auf null gefahren worden und die Aussicht auf Wiederaufnahme besteht in den nächsten Monaten nicht. Unter anderem fällt die direkte Tätigkeit auf der operativen Arbeitsebene komplett weg. Das direkte Arbeiten mit den Mitarbeitern und die Einbindung in Veränderungsprozesse erfolgt ohne externe Beteiligung.

Ausgaben für externe Dienstleister werden strenger hinterfragt

Die unsicheren Zukunftsaussichten veranlassen die Unternehmen, zusätzliche Kosten für externe Beratung in Frage zu stellen. Dies erfolgt unabhängig von dem Wissen, das externe Beratung einen erheblichen Mehrwert bietet und die Investition sich kurz- bis mittelfristig rentiert. Dennoch entscheiden derzeit viele Unternehmen, Projekte entweder aufzuschieben oder vollkommen aus eigener Kraft zu stemmen, um die Kosten gering zu halten.

Innovationsstau in der Organisationsentwicklung

Die Argumente sind verständlich und die Rahmenbedingungen ungewollt sowie unabänderbar. Jedoch standen bereits vor Corona in den Unternehmen große Entwicklungen an und diese wurden aufgrund der Hochkonjunkturzeit nach hinten verschoben. Die Bedarfe verändern sich jedoch nicht und eine noch geringere Einbindung der Mitarbeitenden in die anstehenden Veränderungen birgt die Gefahr einer noch größeren Kluft zwischen Strategie und Wirklichkeit.

Chance für den Beratungsmarkt

So schwierig diese Situation auch erscheinen mag, bringt sie doch für den Beratungsmarkt auch eine große Chance mit sich. Beratungsleistungen werden auf den Prüfstand gestellt hinsichtlich Wirksamkeit und Effizienz. Die Beratungen, die sich diesen Aufgaben frühzeitig stellen, werden auch in der Zeit mit Corona erfolgreich sein. Folgende Fragen gilt es zu beantworten:

  • Wie viele Beratenden werden für einen Beratungseinsatz wirklich benötigt?
  • Welche Methoden sind für die jeweilige Aufgabenstellung am effizientesten?
  • Wie können mit geringstmöglichem Aufwand in der Präsenz die optimalsten Ergebnisse erzielt werden?

All diese Fragen werden die Beratungsqualität erhöhen, den Erfolg von Beratungseinsätzen langfristig steigern und Beratung an sich weiterbringen.


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